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Holzpreisindex

Stapel Paletten ohne Hintergrundby cherezoff @ photodune

Der Holzpreisindex dient, z.B. für Holzpackmittel wie Europaletten im Palettenhandel, zur Preisorientierung und Marktpreisbildung. Grafik/Bild: by cherezoff @ photodune

Der Handel und die Verarbeitung beziehungsweise Nutzung von Holz ist ein sprichwörtlich weites Feld. Einen einzigen Holzpreisindex zu benennen, wäre grundlegend falsch, da hier zum einen der internationale Handel sowie der Handel mit heimischen Holzarten zum Tragen kommt. Dazu ist Holz ein Rohstoff, der wie andere Materialien am Rohstoffmarkt gehandelt wird. In Deutschland selbst unterscheidet sich die Nutzung der Hölzer erheblich.
Allein das Statistische Bundesamt in Wiesbaden listet 36 verschiedene Produktgruppen auf, deren Basis Holz ist. Jede dieser Produktgruppen besitzt einen eigenen Index wobei eine große, ebenso dazugehörige Gruppe wiederum separat erfasst ist. Das ist Holz zur Energiegewinnung.

Doch nicht nur das Statistische Bundesamt führt für die verschiedenen Holzgruppen jeweils einen Index. Auch verschiedene Verbände wie der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e. V. oder der Holzenergie-Fachverband Baden-Württemberg e. V. führen für ihre Mitglieder einen Index über ihren Rohstoff.

Seit wann gibt es einen Holzpreisindex?

Den Holzpreisindex in Deutschland erstmals eingeführt hat das Statistische Bundesamt im Jahr 2005, obwohl es die statistischen Angaben zu den Produkten schon wesentlich länger gibt. Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e. V. führte seinen eigenen Index im Jahr 2006 ein und der Holzenergie-Fachverband Baden Württemberg e. V. nutzte von Anfang an, 2005, die Zahlen der Statistiker aus Wiesbaden für seine Arbeit.

Was wird erfasst?

Die Datenerfassung und Indizierung ist von der Nutzung abhängig. Ein üblicher Standartwert ist „Vollholz“, das in cm3 gemessen wird.

Während bei der Energiegewinnung wie bei der Verpackungsindustrie die gewünschten Qualitäten keiner großen Schwankung unterliegen, sieht es in der Möbelindustrie völlig anders aus. Edelhölzer wie Kirschbaum oder Teak lassen sich aufgrund der unterschiedlich anfallenden Mengen und Qualitäten sehr schwierig indizieren. Produzenten wie auch Möbelhersteller können sich dabei nicht an einem Index orientieren, sondern sind abhängig vom Bestand und natürlich der Nachfrage, wobei sich die Einkäufer nur ungern in die Karten schauen lassen.

Der Holzpreis an den Rohstoffbörsen orientiert sich an der Kursentwicklung entsprechender Unternehmen. Aktuell liegt der Kurs für 1 cm3 Holz bei 0,0057 USD. Das ist der Handelspreis für Holz-Optionen, nicht für das reale Holz.

Wozu dient der Holzpreisindex?

Grundlegend hilft der Holzpreisindex den Unternehmen dabei, ihre Kalkulation bezüglich Einkauf und Verbrauch aufzustellen. Wie bei anderen Produkten auch dient der Holzpreisindex dazu, die Tendenz zu erkennen, wohin sich der Marktpreis entwickelt. Allerdings ist auch Holz von globalen Wirtschaftsdaten abhängig. So sank der Preis für Massivholz zum Bau von Paletten und Holzpackmitteln allgemein im ersten Krisenjahr 2007 von 150 USD pro 1 cm3 auf etwas über 110 USD im Jahr 2009.